Was macht eigentlich eine Werbelektorin?
Werbelektorin? Manchmal lasse ich Menschen etwas ratlos zurück, wenn ich erzähle, wie ich die Butter für meine Brötchen verdiene. Texterin scheint klar, aber Werbelektorin?
Sagen wir mal so: Eine Werbelektorin gehört zum Stamm der sprachlichen Korinthenka…, hat sich auf Werbematerialien spezialisiert und springt kurz vor Druck in den Workflow.
Das Werbelektorat hat auch etwas mit (sprachlicher) Ordnung zu tun. Damit Sie sich ein Bild machen können, lasse ich Sie heute an meiner Arbeit teilhaben. Eine Sorge nehme ich Ihnen direkt: Ich sortiere Ihren Text nicht nach Buchstaben, versprochen!
Blicken Sie der Werbelektorin über die Schulter
Ein langjähriger Kunde von mir wirbt für seine Veranstaltungen mit Flyern. Kurz bevor ein Flyer gedruckt wird, landet er als PDF auf meinem Schreibtisch. Meistens bekomme ich eine ganze Ladung, die ich recht schnell – kurz vor Druck! – geprüft wieder zurückschicken muss.
Was mache ich genau? Zuerst drucke ich mir die Flyer aus. Wenn es möglich ist, lese ich am Bildschirm und auf Papier, ein bunter Stift liegt griffbereit auf meinem Schreibtisch. Immens wichtig ist der Titel: Da werfe ich schon beim Griff aus dem Drucker beide Augen drauf. Dabei prüfe ich auch, Stichwort Corporate Design, ob das Logo und der Slogan meines Kunden richtig platziert sind, Stichwort: Ordnung
Jetzt zücke ich meinen Kalender und prüfe die Daten: Ist der 6. November 2014 wirklich ein Donnerstag? Steht auch überall „2014“, hat sich eine falsche Jahreszahl eingeschlichen?
Dann kommt der Gegencheck mit dem Jahresprogramm meines Kunden. Stimmen Titel, Veranstaltungsnummer, Ansprechpartner, Referent (Mayer mit y oder i?), Ort, Datum, Preis, Teilnehmerzahl …
Anschließend prüfe ich den kompletten Text auf Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Trennung und Einheitlichkeit. Dabei ziehe ich mein Wording hervor, das ich für die meisten Kund*innen habe. Entweder wird mir das Wording bereitgestellt oder wir erarbeiten es uns im Laufe der Zeit. Dort habe ich mir Fachwörter und besondere Schreibweisen dieses Kunden notiert. Fallen mir stilistische Patzer auf, mache ich Vorschläge zur Verbesserung.
Gerne genommen im Werbelektorat: die Nachtruhe
Nun bin ich einmal durch und habe den Flyer komplett auf Herz und Nieren untersucht, alle Daten gegen geprüft – der Nächste bitte! Wenn es zeitlich möglich ist, lasse ich die Flyer über Nacht ruhen. Am nächsten Tag knöpfe ich sie mir für die zweite Runde vor und lese noch einmal Wort für Wort. In diesem Arbeitsschritt lese ich die Texte laut. So fallen mir etwaige Fehler noch besser auf.
Erlaubt die Zeit keine Nachtruhe – kurz vor Druck! –, lese ich jeden Flyer nach einer kleinen Pause ein zweites Mal, doppelt hält besser. Titel und Überschriften, die Eyecatcher, lese ich besonders akribisch, manchmal auch „rückwärts“. Nichts ist doofer, als einen Fehler auf dem Titel zu übersehen. Apropos: Keine seriöse Werbelektorin wird Ihnen 100%ige Fehlerfreiheit garantieren, schließlich sind wir alle Menschen. Aber versuchen kann ich es ja …
Geschafft, alles (mindestens) doppelt geprüft. Jetzt können die Flyer an meinen Kunden zurück und gedruckt werden.
Ich prüfe nicht nur Flyer, sondern auch Anzeigen, Mailings, Berichte, Präsentationen … Alles, was in der Unternehmenskommunikation gebraucht wird. Meine Kundschaft besteht aus Unternehmen und Agenturen. Falls auch Sie die aufmerksamen Augen einer Werbelektorin benötigen, melden Sie sich einfach bei mir.
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