Kommas bei Infinitivgruppen
Infinitivgruppen sind Verben in der Grundform, die mindestens noch ein „zu“ bei sich haben. Beispiele dafür sind: anstatt zu arbeiten, zu lesen, um zu essen, gewünscht zu haben … Vor allem bei der Kommasetzung bereiten diese Satzkonstruktionen manchmal Kopfzerbrechen. Auch, weil bei Infinitivgruppen in manchen Fällen freigestellt ist, ob ein Komma gesetzt werden muss oder nicht. Deshalb habe ich Ihnen hier drei Fälle notiert, bei denen immer Kommas gesetzt werden.
1. als, anstatt, außer, ohne, statt, um
Wird eine Infinitivgruppe von obigen Wörtern begleitet, gilt:
Infinitivgruppe + als (oder anstatt, außer, ohne, statt, um) = mit Komma
Beispiele:
Lieber las er ein Buch, als am Computer zu sitzen.
Um Geld zu verdienen, ging sie arbeiten.
Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie weiter.
2. hinweisende Wörter: das, damit, daran, darum, darauf etc.
Wird eine Infinitivgruppe von einem hinweisenden Wort begleitet, gilt:
Infinitivgruppe + hinweisendes Wort = mit Komma
Beispiele:
Ein Auto zu besitzen, das war sein größter Wunsch.
Sie war davon überzeugt, ihre große Liebe gefunden zu haben.
Jetzt kommt es darauf an, sich zu entscheiden.
3. Infinitivgruppe + Substantiv
Hängt eine Infinitivgruppe von einem Substantiv ab, muss ein Komma gesetzt werden.
Beispiele:
Sie besitzt die Gabe, den Menschen zuzuhören.
Schnelles Geld zu machen, der Gedanke war verlockend.
Mit diesen drei Regeln werden Sie bei Infinitivgruppen sehr viel richtig machen! Denn in diesen drei beschriebenen Konstruktionen muss jeweils ein Komma gesetzt werden. Für weitere Fragen oder Zweifelsfälle empfehle ich eine Fachfrau, die Duden-Sprachberatung oder das „Handbuch Zeichensetzung. Der praktische Ratgeber zu Komma, Punkt und allen anderen Satzzeichen“, Dudenverlag: Mannheim, 2014.
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