• Mail
  • LinkedIn
  • Instagram
  • Kontakt
  • Datenschutz
  • Impressum
+49 511 / 542 1988
Texterin | Werbelektorin | Trainerin in Hannover: Andrea Görsch
  • Home
  • Text
  • Werbelektorat
  • Trainings
  • Bücher
  • Über mich
    • Netzwerk
  • Blog
  • Suche
  • Menü Menü
Sie sind hier: Startseite1 / Blog2 / Texttipp3 / Warum sollten Pronomen wie sie/ihr in der Signatur stehen?
Screenshot mit einem Ausschnitt aus einer Signatur, in der die Pronomen Sie/ihr in Klammer angefügt wurde

Warum sollten Pronomen wie sie/ihr in der Signatur stehen?

20. Mai 2024/6 Kommentare/in Texttipp /von A. Görsch

Ihnen sind sicher auch schon Pronomen wie sie/ihr in einer E-Mail-Signatur oder in einem Social-Media-Profil aufgefallen. Was das bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag. Für Menschen mit wenig Zeit: Es zeigt, wie jemand angesprochen werden möchte. Wenn Sie mehr Zeit haben, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag etwas über (sprachliche) Hintergründe und auch, was diese Pronomen mit Respekt, Solidarität und Image zu tun haben. Lassen Sie uns zunächst auf die sprachliche Ebene im Deutschen blicken.

Das erfahren Sie in diesem Beitrag

Toggle
  • Ein Blick auf deutsche Pronomen
  • Pronomen sie/ihr in der Signatur
  • Exkurs: divers
  • Falsche Ansprache kann kosten …
  • Was bedeutet das nun für Unternehmen?

Ein Blick auf deutsche Pronomen

Ein Pronomen vertritt ein anderes Wort. Das lässt sich auch aus dem Namen ableiten: Die Silbe pro bedeutet für, nomen steht für Name. Das zu vertretende Wort wird in der Regel zuvor genannt, damit der Bezug klar ist.

Ich zeige Ihnen ein Beispiel: Andrea liest gern. Oft liest sie bis tief in die Nacht.

Das Pronomen sie vertritt hier die zuvor genannte Person Andrea. (Sie vermuten eine Ähnlichkeit mit der schreibenden Person? Ich bitte Sie! Ich doch nicht. :-))

Das zugehörige Possessivpronomen lautet in der weiblichen Form: ihr.

Wiederum als Beispiel: Andrea liest gern. Oft liest sie ihr Buch bis tief in die Nacht.

Wenn Tom liest, lauten diese Sätze so: Tom liest gern. Oft liest er sein Buch bis tief in die Nacht.

Sie erkennen anhand dieser Beispiele die Pronomen sie/ihr für eine weibliche Person und die Pronomen er/ihn für eine männliche Person.

Die deutsche Sprache ist bezüglich Personen binär aufgebaut: Sprachlich existieren Frauen und Männer mit den dazugehörigen Personalpronomen. In anderen Sprachen existieren solche Unterschiede nicht immer. Das Finnische hän beispielsweise kann sowohl er als auch sie heißen.

So weit, so klar. Zurück zur Frage: Warum stehen dann beispielsweise die Pronomen sie/ihr in einer Signatur oder eben auch er/sein?

Pronomen sie/ihr in der Signatur

Ich habe Ihnen einen Screenshot aus einer E-Mail eingefügt, die ich vor Kurzem erhalten habe.

Screenshot mit einem Ausschnitt aus einer Signatur, in der die Pronomen Sie/ihr in Klammer angefügt wurde

Denver ist der Vorname, den Nachnamen habe ich gelöscht. Lassen Sie uns annehmen, dass der Nachname von Denver Kowalski lautet. Würden Sie wissen, wie Sie auf diese E-Mail antworten sollten? Lieber Herr Kowalski? Liebe Frau Kowalski? Ich wusste es nicht und konnte anhand der Pronomen sie/ihr in der Signatur erkennen, mit welchen Pronomen Denver Kowalski angesprochen werden möchte: Guten Tag, Frau Kowalski.

Kann ich davon ableiten, dass Denver eine (biologische) Frau? Nein. Denver könnte auch eine trans Frau sein; also eine Person, deren biologische (männliche) Merkmale nicht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmen.

In diesem Fall kann es sein, dass Denver männlich gelesen wird. Das bedeutet, dass die (meisten) Menschen, die Denver sehen, sie in die Kategorie Mann einordnen. Denver definiert ihre Geschlechtsidentität jedoch als weiblich. Um möglichen Irritationen vorzubeugen, hat Denver die gewünschten Pronomen sie/ihr in die Signatur geschrieben.

Die Gründe für das Benennen der Pronomen spielen in der Kommunikation keine Rolle. Wichtig ist, wie die betreffende Person angesprochen werden möchte.

Schließlich können die Pronomen in der Signatur auch ein Zeichen der Solidarität sein. Ich fühle mich als Frau und werde als solche gelesen. Wenn ich die Pronomen sie/ihr auf meine Social-Media-Profile stelle, ist das als ein Zeichen der Solidarität für nicht binäre Menschen und Transpersonen gedacht.

Lassen Sie mich zusammenfassen:

  • Pronomen sichern die korrekte Ansprache.
  • Pronomen sichern die gewünschte Ansprache.
  • Pronomen können ein solidarisches Zeichen sein.

Exkurs: divers

Nicht binäre Menschen verorten sich außerhalb der männlich/weiblichen Zweigeschlechtlichkeit. Gender queer oder non-binär sind Synonyme für non-binary, wie auch im Deutschen gesagt wird. Das kann konkret beispielsweise bedeuten:

  • Agender -> diese Person fühlt sich ohne Geschlecht
  • Bigender -> diese Person fühlt sich als Frau und als Mann
  • Genderfluid -> das Geschlechtsempfinden ist fließend und kann sich ändern

Divers ist die offizielle Bezeichnung für eine Verortung jenseits der weiblichen/männlichen Zweigeschlechtlichkeit. Seit 2018 sieht das deutsche Personenstandsgesetz diese Möglichkeit vor und schafft damit auch einen offiziellen Platz für die Vielfalt, die in unserer Gesellschaft längst Realität geworden ist.

Die Zweigeschlechtlichkeit in unserer Sprache habe ich Ihnen im obigen Beispiel mit der Person, die nächtlich liest, verdeutlicht. Doch es bleibt die Frage: Wie können wir sprachlich mit Menschen umgehen, die sich weder weiblich noch männlich fühlen?

Wie oben ausgeführt, haben wir im Deutschen für einen solchen Fall (noch) keine Pronomen, die der amtlichen Rechtschreibung entsprechen. Im Englischen werden die Pronomen they/them verwendet, weswegen man sie auch im Deutschen für Personen jenseits der Zweigeschlechtlichkeit verwendet. Abgeleitet davon werden auch die Pronomen dey/deren verwendet. Weitere sprachliche Lösungen für unser Pronomen-Problem im Deutschen finden Sie unter dem Stichwort Neopronomen. Auf der verlinkten Seite finden Sie weitere Optionen.

Übrigens sagen die Pronomen nur etwas über die Geschlechtsidentität und nichts über die (gelebte) Sexualität aus.

Falsche Ansprache kann kosten …

Dass die falsche Ansprache kostspielig sein kann, zeigt ein Urteil, das gegen die Deutsche Bahn ausgesprochen wurde. Bis vor Kurzem konnte man beim Buchen eines Online-Tickets nur zwischen der Anrede „Herr“ und „Frau“ wählen. Dagegen wurde geklagt – zu Recht. Deswegen kann man nun auch bei der Deutschen Bahn die Option „Neutrale Anrede“ wählen.

Warum nicht direkt so, frage ich mich. Warum muss erst geklagt werden, damit die Bahn diese Anrede zeitnah ergänzt?

Was bedeutet das nun für Unternehmen?

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Warum sollten Pronomen in einer Signatur stehen? Natürlich steht es jedem Unternehmen frei, dies selbst zu unterscheiden. Gerade größere Unternehmen werden bereits ein Diversity-Management etabliert haben, das auf eine angemessene interne und externe Kommunikation achtet.

Für alle anderen sind hier einige Denkanregungen für Pronomen in einer Signatur:

  • Pronomen können die Toleranz für Geschlechtsidentitäten jenseits des Männlichen und Weiblichen erhöhen.
  • Das Unternehmen zeigt, dass es alle Mitarbeitenden respektiert und sich alle wohlfühlen sollen.
  • Mit dem Hinzufügen von Pronomen werden Missverständnisse auch innerhalb eines Unternehmens vermieden.

Im besten Fall regt ein Unternehmen mit dem Vorstoß, Pronomen in der Signatur zu etablieren, zum Nachdenken über sprachliche und kommunikative Inklusion an. Nach innen und außen wird dadurch eine Offenheit gelebt, die sich positiv auf das Image und Betriebsklima auswirken wird.

Letztlich tragen Unternehmen mit Pronomen wie sie/ihr in der Signatur auch gesellschaftlich dazu bei, ein Klima der Toleranz und des Verständnisses zu schaffen. Das schließlich sollte im Privatleben oder im beruflichen Kontext selbstverständlich sein: Minderheiten schützen und allen Menschen respektvoll begegnen.

Schlagworte: Sprache, Texte, Unternehmenskommunikation
Diesen Eintrag teilen
  • Teilen auf Facebook
  • Teilen auf X
  • Teilen auf WhatsApp
  • Teilen auf Pinterest
  • Teilen auf LinkedIn
  • Teile per Mail
Das könnte Ihnen auch gefallen
So einfach kann geschlechtergerechte Sprache sein „Geschlechtergerechte Sprache“
„So entsteht eine Website?“
Mit einem bisschen Groteskmus
Orange ist die richtige Farbe!
Gute Vorsätze
Texten: drei Fachbücher
6 Antworten
  1. Marika
    Marika sagte:
    26. Mai 2024 um 18:46

    Liebe Andrea, wie immer hast du es toll beschrieben, kurz, knackig, gut verständlich. Das will ich einfach mal hier loswerden! Du schreibst einfach richtig gut!
    Liebe Grüße Marika

    Antworten
    • A. Görsch
      A. Görsch sagte:
      27. Mai 2024 um 09:20

      Vielen Dank, liebe Marika, das bedeutet mir sehr viel!

      Antworten
  2. Sabine
    Sabine sagte:
    27. Mai 2024 um 08:09

    Hallo, liebe Andrea! Jetzt interessiert mich, wie eine neutrale Anrede aussieht…
    Viele Dank für Deine Blogs! Ich lese sie sehr gern!!!

    Antworten
    • A. Görsch
      A. Görsch sagte:
      27. Mai 2024 um 09:21

      Vielen Dank, darüber freue ich mich sehr. Und danke auch für das nächste Thema. :-)

      Antworten
  3. Katrin Opatz
    Katrin Opatz sagte:
    31. Mai 2024 um 09:35

    Danke dir, dass du das Thema so verständlich und übersichtlich zusammengefasst hast! Ein weiterer Beitrag von dir, in den ich wahrscheinlich noch öfter schauen werde.

    Antworten
    • A. Görsch
      A. Görsch sagte:
      31. Mai 2024 um 09:44

      Ich danke dir für diese Rückmeldung, liebe Katrin.

      Antworten

Hinterlassen Sie eine Antwort

Möchten Sie an der Diskussion teilnehmen?
Wir freuen uns über Ihren Beitrag!

Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt: 0511 / 5421988

Neueste Beiträge

  • Schale mit Himbeermuffins
    Rezept für vegane Himbeermuffins13. Juni 2025 - 12:25
  • Transparent mit der Headline: Schöne Kirsche.
    Werbelektorat: Kann die KI hinter Banner blicken?12. Mai 2025 - 13:44
  • Die Suche nach dem Ei des Korrektorats4. April 2025 - 08:46
  • Wenn die Zeit klingt21. März 2025 - 11:55
  • Ein Blatt Papier, auf dem „DANKE ANDREA“ zu lesen ist. Offensichtlich hat das ein Kind gemalt.
    Demokratisch wählen18. Februar 2025 - 15:26

Wortladen-Blog im Abo

Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um über neue Beiträge benachrichtigt zu werden. Danke schön!

Zur Anmeldung

Kategorien

  • Aus dem Alltag (118)
  • Aus Hannover (35)
  • Buchtipp (108)
  • Texttipp (143)

Archiv

Archiv des Wortladen-Blogs

Themen im Wortladen-Blog

  • Aus dem Alltag (118)
  • Aus Hannover (35)
  • Buchtipp (108)
  • Texttipp (143)

Kontakt zum Wortladen

Rufen Sie mich an oder mailen Sie mir – ich freue mich auf Ihre Nachricht.

Telefon: 0511 / 542 1988
E-Mail: info@wortladen.com

© 2025 www.wortladen.com · Andrea Görsch, 30629 Hannover, Germany · Tel.: 0511 / 542 1988
  • Mail
  • LinkedIn
  • Instagram
BUCHSATZ-KOMPASS: ein BuchtippLandingpage für das Buch BUCHSATZ-KOMPASS. Ein Buch für alle, die mit der Buchherstellung zu tun haben.Screenshot, darauf steht: Guten Tag Andrea Görsch. Ein schönes Beispiel für geschlechtsneutrale Ansprache Geschlechtsneutrale Anrede im Business
Nach oben scrollen