Jahresrückblog21: vom Herz über den Bauch hin zur Oma
Spontan habe ich mich entschieden, beim Jahresrückblog21 von Sympatexter mitzumachen. Klar, es war aufwendig, im Vorweihnachtstrubel das Jahr festzuhalten – aber auch erhellend. Wollen Sie reinlesen, was 2021 im Wortladen alles passiert ist? Folgen Sie dem Herzen …
Volles Herz
November 2020 bis Januar 2021 bin ich als Texterin eingesprungen. Das war ein tolles Angebot, beherzt habe ich diese Chance ergriffen.
Das Vor-Ort-Arbeiten fiel coronabedingt nahezu aus. Schade, denn ich hatte mich auch auf diesen Aspekt der Tätigkeit gefreut. Seit vielen Jahren arbeite ich im Homeoffice. Das mache ich gern, meine Netzwerke ersetzen mir soziale Kontakte vor Ort. Dennoch stellte ich es mir spannend vor, mal wieder Kolleg*innen in echt und eine wirkliche Teeküche zu haben. Vielleicht glückt das bei einem nächsten Einsatz als Springerin – Sie wissen nun, dass Sie mich auch zeitweise für textliche Engpässe buchen können.
Zwei Dinge habe ich für mich dabei herausgezogen: Ich kann mich rasch in neue Welten einarbeiten, ich arbeite sehr gern freiberuflich. Heute ein Werbelektorat, morgen ein Mailing, übermorgen die Konzeption eines Coachings … In guten wie in schlechten Tagen bin ich mit ganzem Herzen Freiberuflerin.
Alles ist drin
Am Anfang des Jahres habe ich in einem Zoom-Workshop ein Vision-Board erstellt. Das war ein Angebot von @deichgrafikerin – wahrscheinlich weiß sie überhaupt nicht, wie wichtig das Board für mich war. Katja Frauenkron, vielen Dank für deinen großartigen Workshop!
Alles ist drin, war mein Motto für 2021 – das kommt Ihnen bekannt vor? Nun, dann wissen Sie jetzt, welche Zeitschriften ich lese. Ich habe dieses Motto für mein berufliches Weiterkommen 2021 übernommen.
Website entstaubt
Nach meinem Einsatz als Springerin packte ich im Frühjahr meine Website an. Sie hatte im Laufe der Zeit etwas Staub angesetzt. Ich wusste schon, warum ich den Relaunch vor mir hergeschoben habe. Mit etwas Abstauben war es nicht getan. Gefühlt bin ich in jede Ecke der Website gekrochen, habe jedes Wort herumgedreht und überlegt, ob ich es noch brauche.
Einige Blogbeiträge sind herausgeflogen, andere habe ich aufgehübscht, weitere Hintergrundarbeiten erledigt. Dann ging es um den Look. Ich bin Mischa Spörer von der Netzkantine sehr dankbar, dass er für mich eine wunderbare Website gezaubert hat. „Erfrischend“ und „energievoll“, so einige Rückmeldungen.
Glücklich gegründet
Mit Katja Rosenbohm verbindet mich viel: Wir kannten uns zunächst virtuell aus unserem gemeinsamen Netzwerk Texttreff, begegneten uns dann bei einer Online-Fortbildung. Das war 2014, meine ich. Bei einem der grandiosen Texttreff-Workshop-Wochenenden trafen wir uns in echt – seitdem sind wir verbandelt.
Zunächst unterstützten wir uns gegenseitig: Ich las einen Blogbeitrag von Katja gegen, sie meinen. Bei einem der nächsten Texttreff-Workshop-Wochenenden gaben wir gemeinsam einen Workshop, dann noch einen. Schließlich bildeten wir ein Erfolgsteam, das wir – entgegen den Regeln – nicht nach einer gewissen Zeit auflösten. Warum auch, ich möchte Katja an meiner (geschäftlichen) Seite behalten.
Zum Glück möchte sie das auch, sodass wir in diesem Jahr eine GbR gründeten, um unser Online-Business auf gute Füße zu stellen. Schauen Sie mal auf unsere gemeinsame Website. Buchen können Sie uns für Webinare und Coachings, wenn Sie das Wissen und die Kompetenz von zwei erfahrenen Fachfrauen nutzen möchten.
Das Bauchgefühl
Die Begrüßung war floskelig, das Lächeln aufgesetzt, der Inhalt des Gesprächs ging nicht in die besprochene Richtung. Im Grunde wusste ich schon nach den ersten Minuten, dass dieser potenzielle Auftrag mindestens schwierig werden würde.
Der Reihe nach: Die Anfrage klang interessant, Texte, vielleicht regelmäßig, können wir uns kennenlernen? Es ginge auch darum, eine Imagebroschüre zu betreuen. Sie sei bereits getextet, aber so richtig zufrieden sei man damit nicht. Hier wäre der erste Anker gewesen: von wem getextet, warum nicht zufrieden?
Als Texterin gehört es dazu, neugierig und offen zu sein – deshalb sagte ich diesen Kennenlerntermin zu. Hätte ich gewusst, dass dieser Termin ein Briefing wird, hätte ich mich anders vorbereitet und meinem Gegenüber im Vorfeld Fragen mit auf den Weg gegeben. Ich hätte hier das Gespräch stoppen müssen und klären sollen, worum es geht. Auftrag, Briefing, Schau’n-wir-mal? Das wäre der zweite Anker gewesen.
Ich bekam den Auftrag, ein erster Text wurde begeistert abgenommen. Als die Broschüre fertig getextet war, gefiel sie doch nicht. Was denn nicht gefalle, fragte ich nach, da der erste Text doch gefallen habe? Das konnte nicht so richtig beantwortet werden. Bis heute übrigens nicht … Ich nehme für mich mit: Hör auf deinen Bauch, Andrea!
Zurück zu meiner Oma
Anders war das bei einem anderen Kunden: klare Aufgabe, wertschätzender Umgang, gutes Material, schnelle Antworten bei Rückfragen. Die Zusammenarbeit lief ganz wunderbar ab. Mein Bauch schnurrte behaglich.
Sehr gefreut habe ich mich über einen Zurückkommer. Vor zwei Jahren warf ich meinen Hut für einen Website-Relaunch – und verfehlte den Ring. Ich sei zu teuer. Ebendieser Kunde rief nun an und fragte, ob … Darüber habe ich mich sehr gefreut und bin gespannt, ob es zu einer weiteren Zusammenarbeit kommt und wie diese ablaufen wird.
Für die nächste Kundengeschichte verrate ich Ihnen, dass meine Oma in der Nähe der schweizerischen Grenze wohnte. Sie sprach Schwyzerdütsch, wahrscheinlich eine Variante davon. Deshalb verstehe ich diesen Dialekt ganz gut. Ein neuer Kunde aus der Schweiz fragte mich, ob ich seine YouTube-Videos aus dem Schwyzerdütschen ins Hochdeutsche untertiteln könne. Das war ein ganz wunderbarer Auftrag, der mich auf den Bauernhof meiner Oma zurückversetzte, der mir die Kinderschar aus Cousinen und Cousins in Erinnerung rief, mich an Dampfnudelwettessen, den Kachelofen und das Chuchichäschtli meiner Oma erinnerte.
Ich. Bin. Autorin.
Mein berufliches Highlight in diesem Jahr: Katja und ich haben unseren Ratgeber herausgebracht. Wie es dazukam, haben wir auch verbloggt, einmal bei mir, einmal bei ihr.
Die sehr intensive Schreib-, Satz- und Korrekturphase haben wir 2021 abgeschlossen. Nun stecken wir in der nicht minder anstrengenden Vermarktungsphase. Auch, weil wir kurz vor Druck unseren Vertriebsweg gewechselt haben. Wir sind zuversichtlich, dass alles noch gut wird – weil alles drin ist!
Sehr freuen wir uns über Rückmeldungen, die sagen, dass der Ratgeber wirklich nützlich sei und beispielsweise schon „ein Dauerfehler korrigiert“ werden konnte und er „im Grunde auf jedem Schreibtisch liegen müsse“. Hach!
Noch können Sie den Ratgeber Rechtschreibung direkt über uns bekommen. Wir hoffen, dass er bald auch im Buchhandel erhältlich ist.
Fern der Couch
Mit zunehmenden Alter verlasse ich die Couch in meiner Komfortzone bewusst, für irgendetwas muss dieses Alter ja gut sein. Sie wissen vielleicht, dass ich eine gute Netzwerkerin bin, aber bin ich deshalb auch eine gute Social-Media-Netzwerkerin, kann ich Instagram?
Das überlegte ich, als mich ein langjähriger Kunde fragte, ob ich ihm bei der Betreuung seines Instagram-Accounts helfen könne. Mir war wichtig zu betonen, dass Instagram nicht mein liebster Kanal ist. Andererseits kenne ich dieses Unternehmen schon lange, ich habe mich 2016 zur Social-Media-Managerin fortgebildet. Auch, um fundierter beraten zu können, habe ich parallel in einem Instagram-Workshop bei Sonja Wolf mein Wissen aufgefrischt (heiße Empfehlung!).
Sehr viel Spaß hat das Verlassen der Komfort-Couch in den Herbstferien gemacht. Kennen Sie die Highline 179 in Reutte? Eine Hängebrücke in Tirol, 400 Meter lang, über 100 Meter hoch. Sie müssen wissen, ich habe ein bisschen Höhenangst. Ohne Couch ist es frischer, es atmet sich luftiger, es war großartig! Dieses beschwingte Gefühl habe ich in meine diesjährige Weihnachtskarte gepackt.
2022: Folge der Freude
Für meinen Jahresrückblog21 überlegte ich mir, unter welchen Stern ich mein nächstes Jahr stellen könnte. Angeregt durch einen Austausch auf LinkedIn habe ich mich für „Folge der Freude“ entschieden. Ich möchte weiter und mehr das tun, was mir Spaß macht. Denn, davon bin ich überzeugt, das, was wir mit Freude tun, gelingt noch besser. Danke, Barbara, für die Frage; danke, Franz, für die Antwort und danke Ihnen, fürs Lesen! Wenn Sie mögen, verraten Sie mir im Kommentar ein Highlight Ihres Jahres.
Was für ein schöner Rückblick auf ein insgesamt ja sehr positives Jahr! Besonders schön finde ich das Foto von Reutte. Das Ötztal in Tirol ist ja so etwas wie meine zweite Heimat und auf der Hängebrücke war ich schon mehrfach. Tolle, wunderschöne Gegend!
Liebe Grüße und viel Erfolg in 2022
Cordula
Danke, liebe Cordula, das wünsche ich dir auch! Und ja, die Hängebrücke war eines meiner persönlichen Highlights.
Lieben Gruß – Andrea
Liebe Andrea,
das war ja ein aufregendes Jahr mit so unterschiedlichen Aufträgen… und ja, auf unser Bauchgefühl darf gehört werden (auch wenn es uns ordentlich aberzogen wurde).
Die Hochbrücke zieht mich gerade magisch an. Ich notiere sie gleich mal als ein Ausflugsziel.
Und ich freue mich sehr, dass du Teil meines „Grundlagen-einfach-erklärt“-Workshop warst. Es ist so schön zu sehen, wie sicher du dich inzwischen auf Instagram bewegst. Herzlichen Dank für die lobenden Worte.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja,
sehr gern habe ich dich verloblinkt, echt verdient!
Das Ausflugsziel Hängebrücke in Reutte kann ich sehr empfehlen, es war ein wahrlich beschwingtes Erlebnis.
Herzlichen Gruß – Andrea
Liebe Andrea,
auf meinen Bauch zu hören und der Freude zu folgen, das nehme ich mir als Anregung für mich aus deinem Jahresrückblick mit, vielen Dank! Der Gedanke an die Hängebrücke bereitet mir Herzklopfen – genauso wie der an unser gelungenes Buch, manchmal darf man auch etwas mutiger sein.
Lass das Jahr gut ausklingen!
Herzliche Grüße
Katja
Liebe Katja,
ich hätte noch schreiben können: Zu zweit gelingt manches besser. Aber das klingt eh zwischen Zeilen meinen durch.
Hab auch du einen guten Jahresausklang!
Lieben Gruß – Andrea