Ich bringe Müll
Neulich in der Schule aufgeschnappt: „Ich bringe Müll.“ Nein, der Sprecher hatte keinen sogenannten Migrationshintergrund, schulpflichtig war er auch schon seit ein paar Jährchen nicht mehr. Aber das ist unwichtig, mir ging auf, wie viele nutzlose Wörter im Alltag fallen.
Man stelle sich vor, der Sprecher hätte ein meist sowieso unnötiges Adjektiv hinzugefügt: ekligen Müll – pfui. Absolut überflüssig, hätte es doch den reinen Klang dieses Satzes verunglimpft! Ja, Satz: Subjekt, Verb, Objekt, alles da. Wer meint, dass das Verb „bringen“ einen Zusatz verlangt, so etwas wie „weg“ oder „runter“, kann sich direkt in die Ecke für Sprachdinosaurier stellen. Und wer gar sagt, dass hier ein bestimmter Artikel vor „Müll“ nötig wäre, ist ein kleinkarierter Sprachspießer, der ü-ber-haupt nichts verstanden hat.
Wozu die überflüssige Sprachdeko, jeder versteht auch so, was gemeint ist. Und ist das nicht der ureigentliche Sinn der Sprache? Ein Sender überbringt eine Botschaft an den Empfänger – Punkt. Was gibt es unter diesem Gesichtspunkt an „Ich bringe Müll“ auszusetzen? Nichts, rein gar nichts.
Mit diesen Gedanken widme ich mich jetzt wieder meinem Auftrag und arbeite Text.
Text lustig ;-)
Du sprichst mir aus der Seele.
Katja, du Sprachdinosaurierin, ab in die Ecke. Das muss heißen: Du sprichst Seele ;-)
Ich hatte es in der Tat überlegt, aber … es wollte mir nicht über die Tasten. ;-)
Wunderbar!
Dankeschön!