Übung macht die Meisterin
Ich bin sicher: Jeder Mensch hat etwas, wovon er träumt. Ein Buch zu schreiben oder beim Berlin-Marathon durchzukommen, einmal mit dem Fahrrad die Wüste zu bezwingen oder auf einem Musikinstrument das Lieblingslied zu spielen. Das Buch steht ziemlich weit oben auf meiner Liste, das Saxophon* aber belegt schon lange den Spitzenplatz.
Als mir der letzte Winter ein klein wenig die Endlichkeit entgegen hauchte, fand ich es an der Zeit, Träume und Liste anzugehen. Seitdem lerne ich Saxophon. Es ist wunderbar, etwas völlig unbedarft zu lernen. Schön, den Kopf abwegig einzusetzen. Grandios, schon kleine Lieder spielen zu können. Und luxuriös natürlich, Geld und Zeit für das Saxophon zu ver(sch)wenden – welch fantastische Bereicherung meines Alltags.
So springe ich dank meines geduldigen, groovy und großartigen Lehrers auf dem Saxophon von Ton zu Ton. Vor Kurzem landeten wir bei den hohen Tönen. Sie klingen gut, die hohen Töne, ich mag sie sehr. Wenn nur das hohe D nicht immer so divenhaft wär‘! Wehe, ich atme nicht gleichmäßig und tief. Schon quietscht es empört auf. Wehe, ich beachte es einige Tage nicht. Kreischend wendet es sich dann von mir ab.
Heute hängt das hohe D mal wieder die Diva heraus. Okay, dranbleiben, wir werden schon noch Freundinnen werden, du und ich. Treffen wir uns eben morgen wieder. Zu allem Überfluss kichern aus dem Hintergrund auch noch zwei Stimmchen: „Du weißt ja, Mama, Übung macht die Meisterin.“ Schon gut, teilt euch den Punkt mit der Diva. Aber kennt ihr drei auch dieses Sprichwort? Wer zuletzt lacht, lacht am besten!
* Ich weiß, der Duden empfiehlt Saxo… mit f. Aber das kommt mir nicht aus den Fingerspitzen, tut mir leid.
Richtig, das hohe D … ich erinnere mich auch wieder ;-)
Aber bis wir unsere Combo gründen, ausnahmsweise mit zwei Saxophonen, ist es unsere Freundin geworden, oder? ;-)