Vanillekugeln: die neuen Kipferl
Jedes Jahr blogge ich ein Rezept, vor zwei Jahren ließ ich mich über Quitten aus, dieses Jahr habe ich mir Vanillekipferl vorgeknöpft. Schon als Kind fand ich das Wort „Vanillekipferl“ komisch. Und das, obwohl ich aus Süddeutschland stamme. Was, bitteschön, ist ein Kipferl? Ja, ich weiß, eine längliche Backware, gebogen, blablabla. Besser wird das Wort dadurch trotzdem nicht. Besser aber schmecken die Vanillekipferl, wenn man sie zu Vanillekugeln rollt. Wirklich! Lesen Sie selbst.
Dieses Jahr backte* ich mit meinem Sohn zusammen Vanillekipferl nach einem alten Rezept meiner Mutter. Beim Formen der Kipferl bröselte der Teig und wir erinnerten uns, dass uns das schon im letzten Jahr so ergangen war. Mein Sohn schaute auf den Teig, schaute mich an und schlug ganz pragmatisch vor, daraus Kugeln zu formen. Ja, als gebürtiger Ostwestfale ohne süddeutsche Prägung kann man sich so etwas schon einmal trauen!
Und so rollten wir fleißig Kugel für Kugel. Das ging deutlich besser, die bröselten nämlich nicht wie ihre Kipferlvorgänger, ha!
Hier unser erprobtes Rezept für gut 40 Vanillekugeln:
Für den Teig
- 250 gr. Mehl
- 180 gr. weiche Butter
- 100 gr. geschälte, gemahlene Mandeln
- 90 gr. Zucker
Für die Zuckerpanade
- 3 EL Zucker
- 3 Päckchen Vanillezucker (am besten mit echter Vanille)
Das Mehl, die klein geschnittene Butter, die Mandeln und den Zucker auf einem Backbrett zu einem glatten Teig verarbeiten und anschließend rund eine halbe Stunde im Kühlschrank kaltstellen.
Dann mit angefeuchteten Händen ca. 2,5 cm große Kugeln rollen. Die Vanillekugeln mit etwas Abstand auf das Backblech legen, weil sie sich beim Backen vergrößern.
Bei 160 Grad ca. 35 bis 40 Minuten blassgelb backen.
In der Zwischenzeit Zucker und Vanillezucker zu einer Zuckerpanade vermischen. Die Kugeln direkt nach dem Backen darin wälzen und dann auf einem Teller abkühlen lassen.
Tipp: Weil die Vanillekugeln immer etwas von ihrer Zuckerpanade verlieren, ist es besser, sie getrennt von anderen Plätzchen in einer separaten Dose aufzubewahren. Auch beim Aufbewahren punkten die Kugeln: Sie lassen sich besser lagern und behalten ihre Form – nicht wie die Kipferl, bei denen oft die Enden abbrachen.
Nicht, dass Sie jetzt denken, ich würde Ihnen Quatsch erzählen: Bei unserem Backtest haben wir herkömmliche Vanillekipferl und innovative Vanillekugeln gebacken. Das Urteil war einstimmig und deutlich: Vanillekugeln sind die neuen Vanillekipferl, weil sie einfach besser schmecken. Probieren Sie es aus, ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!
*Doch, liebe Kollegen und Kolleginnen, diese Verbform ist auch erlaubt, sie geht mit der Zeit. „Buk“ steht im Duden als veraltete Variante.
Liebe Andrea,
das ist wie das Ei des Kolumbus :-) Werde ich nächsten Freitag ausprobieren, bei mir bröseln diese länglichen Dinger auch immer fröhlich …
Gesiebte Plätzchenduftgrüße,
Silke
Moment, liebe Silke, die Kugeln sind ungesiebt. :-)
Viel Spaß beim Backen und Essen, lieben Gruß – Andrea
vielen lieben Dank für das tolle Rezept. Wir alle lieben die runden Vanille Plätzchen. Und endlich ist auch die Zubereitung stressfrei. Nix bricht oder bröckelt.
Das freut mich sehr. Als meine Kinder klein waren, haben wir uns immer wieder über die Brösel und das Zerbrechen geärgert. Mit den Vanillekugeln war bei uns das Backen endlich stressfrei (und ich dachte, dass ich das unbedingt teilen muss 😊).