„166 Tage im All“
Zu einem außerirdischen Abenteuer lädt das Buch „166 Tage im All“ von Alexander Gerst ein, aufgezeichnet von Lars Abromeit. Es ist erschienen im Frederking & Thaler Verlag, kostet 40 € und ist mein Buch des Monats. (Und ist obendrein eines der Bücher, das ich mir zu Weihnachten gewünscht hatte).
„Der hat doch nur fotografiert!“
„Was hat der Gerst denn da oben eigentlich noch gemacht, der hat doch hauptsächlich fotografiert.“ Mit diesem Satz wurde ich letztes Jahr auf einer Party konfrontiert.
Klar, Alexander Gerst hat die Erde vom Weltraum aus fotografiert. Wegen der wunderbaren Fotos, die er während seiner Mission im Weltall gemacht hat, folge ich ihm seit dieser Zeit auf Twitter. Aber die Frage ist natürlich berechtigt, was passiert eigentlich im All, was machen die den ganzen Tag da oben?
Geforscht und fotografiert
Gerst gibt in „166 Tage im All“ darauf selbst die Antwort (S. 43): „Wir bringen aus dem Weltall Erkenntnisse mit zurück, die uns auf der Erde helfen – in der Medizin, bei der Entwicklung von neuen Technologien, in der Klimaforschung“. Okay, aber könnte man das nicht auch auf der Erde erforschen? Nein, meint Gerst, denn (S: 122)
in keinem Labor der Erde könnten wir diese Versuche so durchführen – ohne den Einfluss der Schwerkraft. Selbst mit dem größten denkbaren Aufwand wäre uns das am Boden nicht möglich.
… Indem wir die Erdgravitation als Naturkonstante im Weltraum ‚ausschalten‘ (oder zumindest neutralisieren), tritt das Zusammenspiel aller anderen Kräfte deutlicher zutage. Komplizierte Prozesse werden so plötzlich begreifbar. Wir können dann Computermodelle erstellen, um technische Fertigungsprozesse auf der Erde präziser zu kalkulieren. Und daraus können wir großen Nutzen schlagen für unseren irdischen Alltag.
Gerst nimmt uns mit ins All
Detailliert beschreibt Gerst seinen Alltag im Weltall und lässt uns so an seinem Abenteuer mitmachen. Man liest seine Begeisterung aus jeder Zeile, das ist das Schöne an diesem Buch. Ein Mensch brennt für sein Tun und lässt uns daran teilhaben. Schön ist zudem, dass Gerst immer wieder persönlich wird. Die Lesenden erfahren, welche Musik Gerst beim Start hörte und wie bereits der Großvater, ein Amateurfunker, dem 6-jährigen Alexander den Mond näherbrachte.
Von diesen Einblicken und Geschichten lebt das Buch – und natürlich von den einzigartigen Fotos, die großflächig abgebildet sind. Empfehlenswert!
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