Das tollste Abc der Welt von Tom Schamp
Kühn behauptet von Tom Schamp: das Tollste. Doch, Chapeau!, mir ist bislang kein schöneres Abc über den Weg gelaufen. Deshalb ist dieses Buch mein Aprilbeitrag zu Eva Maria Nielsens Buchblogparade: „Das tollste Abc der Welt“ von Tom Schamp, übersetzt von Harry Rowohlt, erschienen im Hanser Verlag. Hier direkt ein Zitat:
Eine Big Band braucht einen bannigen Batzen bizarres Brimborium, bevor sie bräsig brutal losbratzen kann.
Wer „bratzen“ bislang für ein schlimmes Wort hielt, wird durch Tom Schamps Bilder vom Gegenteil überzeugt. Es dröhnt ein großes „Bratz“ mit Ausrufezeichen aus der Box, die die Form eines B hat. Aus der Trompete des Bläsers Benny Bop trötet ein „Bratz!“
Jeder Buchstabe macht sich auf einer Doppelseite breit: Anita rast per Anhalter, Kahlkopf Kurt wird nach seiner Kappe gefragt, unsere beiden Luftikusse sind unentwegt guter Laune. Besonders hübsch ist das H:
Halt, ihr Holden, haltet ein, ihr Helden! Acht Uhr, Zeit zu herzen und zu huldigen!
Ich liebe dieses Abc, weil es Sprachwitz versprüht, ohne die Sprache zu verbiegen. Weil die detailreichen Illustrationen lässig opulent und fantasiereich daherkommen, ohne aufdringlich zu sein. Einzig die vorgeschlagene Zielgruppe sehe ich kritisch. Der Umschlagtext wendet sich an Vorschulkinder und Schulanfänger. Ich meine, dass die Lesenden etwas größer sein müssen, und empfehle das Buch für Grundschulkinder und Sprachliebhaber*innen jeglichen Alters.
Hat dies auf Eva Maria Nielsen rebloggt und kommentierte:
Solche ABC Bücher mag ich auch gerne! Ich denke sofort an James Krüss Arche Noah und den dänischen Halfdan Rasmussen…
Oh, dass werde ich mir mal ansehen und ich wüsste jemanden dem das auch Spaß machen würde!
Danke für die Besprechung.
Angelika