Versunkene Wortschätze
„Versunkene Wortschätze. Wörter, die uns fehlen werden“ ist 2016 im Dudenverlag, Berlin, erschienen. Es kostet als Taschenbuch 9,99 €. Natürlich ist es auch als E-Book erhältlich, aber gerade bei diesem Buch finde ich das haptische Blättern nahezu unverzichtbar – wer liest schon ein Quasi-Lexikon von vorn bis hinten durch?*
Denn genau das ist dieses Buch: ein alphabetisch sortiertes, kleines Büchlein mit Wörtern, „die uns möglicherweise aus der Kindheit oder aus der Lektüre älterer Texte noch bekannt sind, die wir aber selbst nicht mehr benutzen und auch schon seit Jahren nicht mehr gehört haben“ (Vorwort).
Welche Wörter schaffen es in „versunkene Wortschätze“?
Um Ihnen einen Einblick zu geben: „Versunkene Wortschätze“ beginnt mit dem Abc-Buch geht über zur Funzel, zu griffelspitzig und Portjuchhe und endet mit der Zupfgeige. Die Dudenredaktion hat gemeinsam mit Facebook-Fans vom Aussterben bedrohte oder bereits ausgestorbene Wörter gesucht. Auf gut einhundertdreißig Seiten werden Wörter zum Leben erweckt. Ganz subjektiv: Einige verdienen es, andere sind zurecht nicht mehr im Sprachgebrauch.
Sehr gefällt mir das Wörtchen admirabel. Das lässt sich auch gut ableiten, oder? Obwohl die Rechtschreibung von Word dieses hübsche Wörtchen mit einer gekringelten roten Linie verziert. Hingegen klingt affrös an sich schon schrecklich. Es leitet sich von dem französischen Wort affreux für Schrecken ab.
Auf jeder Doppelseite steht ein Wort an exponierter Stelle und wird ausführlicher erklärt. So schafft es das Wort Ausbund in einen solchen Erklärkasten. Dort erfährt die Leserin / der Leser mehr über die Geschichte dieses Worts.
„Versunkene Wortschätze“ ist ein hübsches Buch, das den Sprachwandel dokumentiert – und nicht nur diesen. (Verschwundene) Wörter weisen auch auf unser geändertes Verhalten hin. Ich sage nur: lustwandeln. Das Verb spazieren erscheint zu schnell für das Wandeln der puren Lust wegen …
Fazit: Ein famoses Buch, in dem sich in der Tat versunkene Wort-Schätze befinden. Vielleicht wird mit diesem Buch der ein oder andere gehoben, wer weiß. Auf jeden Fall ist es ein Buch, mit dem Wortliebhaber*innen trefflich Kurzweil treiben können.
*Schrieb ich, dass niemand es von vorn bis hinten durchlesen wird? Nun, was geht mich mein Geschriebenes von oben an.
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