Me, Myself and I …
Eine E-Mail drängelte sich vor Kurzem in meinem Postfach ganz nach vorn und mir wurde wieder einmal klar: Meine Kundinnen und Kunden bekommen von mir nicht nur Texte – sie bekommen mit meinen Texten eine Lösung für ihr Problem. Und: Ich bin oft mehr als die Texterin.
Drehen wir die Zeit ein wenig zurück: Leicht verzweifelt ruft mich ein Lieblingskunde an. Ein Antrag muss gestellt werden, dafür braucht er ein Konzept, Anschreiben sei vorhanden, Material auch, wenngleich … Ich weiß, das ist eine Arbeit, die er ungerne tut. Unnötig zu sagen, dass die Deadline schon tot ist.
Beruhigerin löst Texterin ab
Wie gesagt, Lieblingskunde. Dafür lasse ich schon einmal alles andere liegen. Ich rufe die Organisatorin herbei, damit die etwas Zeit freischaufelt und der inzwischen verlängerte Abgabetermin eingehalten werden kann – knapp ist es allemal.
Schnell greift die Beruhigerin zum Hörer: „Klar, wir kriegen das hin.“ Die Organisatorin wirft einen Blick in meinen Kalender und nimmt die Fäden in die Hand: „Dafür brauche ich dieses und jenes, am besten noch Selbiges und das alles möglichst bald.“ Geht doch!
Ohne Tee kann sie nicht arbeiten
Das ganze Material liegt vor mir. Die Konzeptionerin hat sich einen Stuhl und eine Teetasse geholt. Sonst kann sie nicht arbeiten. Das behauptet sie jedenfalls immer. Nun sitzt sie mit mir, der Texterin, am Schreibtisch. Die Beruhigerin lümmelt sich derweil mit einem Buch aufs Sofa.
Gemeinsam mit der Konzeptionerin überlege ich, wir machen uns Gedanken zur Zielgruppe, schauen die Ausschreibung an, ändern die Reihenfolge, reflektieren die Sprache des Materials … Dann holen wir die Beruhigerin vom Sofa und bitten sie, das mit dem Kunden durchzusprechen.
Geht klar. Gut, dann kann ich – die Texterin – wieder an meinen Schreibtisch und am Text arbeiten.
Es strahlt aus dem Postfach
Zweimal mit dem Kunden das Konzept hin- und hermailen, das Anschreiben korrigieren, schließlich leuchtet es in meinem Postfach: sehr zufrieden, schnell und einfach, schönes Ergebnis.
„Gimme five“, sage ich in die Runde und klatsche die Konzeptionerin – die stellt schnell ihre Teetasse ab –, die Beruhigerin und die Organisatorin ab.
Liebe Andrea,
habe mich gut amüsiert und in einigen Punkten wiedererkannt. Danke für den schönen Text.
Und jetzt schenk ich mir gleich mal eine Tasse Tee ein oder lümmel ich mich besser aufs Sofa?.
Liebe Grüße
Evi
Dankeschön, Evi. Ich habe mich gerade in der großen Runde beraten, die Buchhalterin und Marketingfrau sind auch da. Wir meinen einstimmig: mit Tee aufs Sofa!