Andrea Görsch: Lieblingsjobs
Vor Kurzem freute sich Annette Lindstädt über einen Lieblingsjob und machte daraus kurzerhand eine Blogparade. Ein schönes Thema, das ich mir gerne vorknöpfe. Mit Text und Werbelektorat verdiene ich meine Brötchen. Ich mag es, beim Texten kreativ und beim Werbelektorat korrekt zu sein – und umgedreht auch. Müsste ich auf eines verzichten, würde ich … Ach, zum Glück muss ich mich nicht entscheiden.
Beim Texten: knietiefes Wühlen in den Buchstaben
Ich texte u. a. Flyer, Werbebriefe und überarbeite auch Texte. Am liebsten aber konzipiere und betexte ich Websites. Ich liebe es, aus dem Wust an Worten, Vorgaben, Querverbindungen, Anregungen und Gedankensprüngen meines Kunden das Wesentliche herauszufiltern.
Zunächst höre ich genau zu, stelle viele Fragen und sauge alles in mich auf. Aus all dem Material lege ich in meinem Kopf eine Schublade für meinen Kunden an und entwickele einen roten Faden, der sich durch die Website zieht. Dann fülle ich alles mit Text, baue Wortspielereien ein und überarbeite alles. Diese kreativen Prozesse und das knietiefe Wühlen in den Buchstaben, bis eine schöne Website für meinen Kunden steht, das sind Lieblingsjobs. Dabei schätze ich es, mit Zeit und Muße arbeiten zu können.
Beim Werbelektorat: den fetten Fehler finden
Ganz anders ist es beim Werbelektorat, auch einer meiner Lieblingsjobs. Daran mag ich das Arbeiten unter Druck, das konzentrierte Prüfen des Textes. Mir gefällt, dass ich diese Arbeit zügig wegarbeiten kann. Oft bekomme ich heute einen Flyer, der morgen gedruckt wird.
Mein Korinthenkackersinn jauchzt beim Werbelektorat, ich werde total kleinlich und liebe es. Ich lese Buchstabe für Buchstabe der Headline. Ich achte auf Daten, Namen, Adressen und checke Bildunterschriften. Ich freue mich über uneinheitliche Schreibweisen, geht gar nicht!, und finde es cool, wenn ich den fetten Fehler finde, der fast in jedem Text ist. Fällt mir ein stilistisches No-Go auf, bekommt mein Kunde eine Alternative von mir. Ich mag es, sehr viel zu einem „ordentlichen“ Flyer beizutragen.
Das Drumherum an Lieblingsjobs
Zu Lieblingsjobs gehört noch ein bisschen Beiwerk, nämlich:
– die angenehme Zusammenarbeit – konstruktiv, wertschätzend, pünktlich
– die Rückmeldung für meine Arbeit – eine kurze E-Mail genügt mir
– die ordentliche Entlohnung – ich arbeite und lebe gerne von Lieblingsjobs
Dankeschön, Annette, dass du mich zum Nachdenken über Lieblingsjobs angeregt hast, ich bin auf weitere Ansichten gespannt!
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