Netzwerken
Ein Treffen mit Kolleginnen und Kollegen, eine Plauderei auf Twitter und ein Grafiker, der mich für einen Textauftrag empfahl – drei Dinge innerhalb von drei Tagen, die mich dazu brachten, über das Netzwerken nachzudenken und darüber zu bloggen.
Ist das jetzt schon dieses „Netzwerken“?
Regelmäßig mittwochs teile ich auf Twitter mein Wissen und twittere in meinem #Mittwochstweet Tipps rund um die Sprache. Diesen veröffentlichte ich an jenem Mittwoch:
Warum ich das tue? Ich mag Twitter, teile gerne mein Wissen und mag die kleinen Plaudereien im Netz, die sich auch aus solchen Tweets ergeben. Nebenbei präsentiere ich mich als Fachfrau.
Netzwerke ich damit schon?
Mit meinem #Mittwochstweet bin ich zunächst einmal „nur“ in dem sozialen Netzwerk Twitter unterwegs. Aufmerksame Follower können mich kennenlernen und sich ein Bild von mir machen. Sie wissen, dass ich Texterin und Werbelektorin bin, gerne lese, dass ich Kinder habe und noch einiges mehr. Deshalb als Tipp nebenbei: Denken Sie vor Ihren Aktivitäten in den sozialen Netzwerken darüber nach, wie Sie sich präsentieren möchten.
Doch zurück zur Frage: Netzwerke ich hier schon? In dem Lexikon von gründerszene.de lese ich folgende Definition:
Netzwerken, auch unter „networken“ bekannt, meint den Aufbau und die Pflege des eigenen Kontaktnetzwerks, mit dem Ziel, dieses zu erweitern und unter Umständen Vorteile daraus zu gewinnen. Netzwerken ist der Prozess der Kontaktsuche, gleichzeitig aber auch die Beschäftigung mit dem eigenen Netzwerk, indem man sich mit diesem austauscht, sich informiert und gegenseitig hilft.
Die Hervorhebung der beiden Wörter „unter Umständen“ stammt von mir. Ich tummle mich gerne im Internet und achte natürlich darauf, wie ich wirke. Wenn sich einer meiner Internetkontakte bei einem konkreten Textbedarf an @wortladen erinnert, umso besser. Doch ich erwarte das nicht.
Ja, ich netzwerke mit meinem #Mittwochstweet und meinen Aktivitäten in den sozialen Netzwerken. Doch ich netzwerke nicht nur in den sozialen Medien, ich netzwerke auch „draußen“ und das immer. Wenn ich mich mit Kolleginnen und Kollegen treffe, wenn ich beim Elternabend erzähle, dass ich Texterin bin, wenn ich … All das ist für mich eine leichte Form des Netzwerkens.
Da geht noch was beim Netzwerken
Denn das Netzwerken kann noch vertieft werden, es wird dann auch als berufliches Netzwerken oder Networking definiert. Dies trifft etwa dann zu, wenn ich eine Kollegin / einen Kollegen empfehle, weil ich einen Auftrag nicht übernehmen kann oder möchte. Ich überlege mir, wer in meinem beruflichen Netzwerk dafür geeignet ist und vermittele den Kontakt.
Das mache ich natürlich nur, wenn ich von der Arbeit der Kollegin oder des Kollegen überzeugt bin. Denn dieser Tipp fällt auch auf mich zurück. Beim gemeinsamen Arbeiten spielt noch mehr mit hinein: Mit manchen Menschen arbeite ich lieber zusammen als mit anderen, die Chemie sollte stimmen. Schön ist dieses vertiefte Netzwerken natürlich auch, wenn es in die andere Richtung funktioniert: Der Grafiker empfiehlt mich.
Ich halte fest:
- Also kontaktfreudiger Mensch kommuniziere ich immer und nahezu automatisch – eine leichte Form des Netzwerkens, die nur so wirkt, wenn man daran auch Spaß hat.
- Im „echten Leben“ achte ich darauf, wie ich mich beruflich präsentiere. Das tue ich natürlich auch im Internet – und überlege mir genau, was ich poste.
- Das Netzwerken – in „echt“ und im Netz – bekommt ein Krönchen, wenn sich daraus Aufträge ergeben. Das ist schön und wünschenswert und …
- … eine Menge Arbeit. Dafür sind mehr als ein #Mittwochstweet und Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen nötig – das muss man sich erarbeiten.
- Denn Netzwerken ist eine Haltung, man bekommt nicht automatisch darüber Aufträge. Wer das denkt, hat den Gedanken des Netzwerkens nicht verstanden.
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