So bin ich nicht
Etwas verspätet stelle ich mein Buch des Monats Mai vor: „So bin ich nicht (Gretas Storys)“ von Anneliese Mackintosh. Gerade im Aufbau Verlag Berlin erschienen, der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar überlassen.
Verspätet, weil ich lange überlegte, ob ich dieses Buch vorstellen möchte. „Ja, unbedingt“, es ist ein tolles Buch, es hat mich gefesselt vom ersten bis zum letzten Satz: „Mit acht schrieb ich Nachrichten an mein zukünftiges Ich.“ – „Und wenn es passierte, glaube ich, würden unsere Narben uns nur stärker machen.“
Zwischen diesen Sätzen schwingt Gretas Geschichte, die zeitlich hin und her und in stilistisch sehr unterschiedlichen Storys erzählt wird. Was auch den Reiz des Buches ausmacht und zeigt, dass Anneliese Mackintosh schreiben kann. Richtig gut schreiben kann. Ich freue mich schon auf ihre nächsten Bücher.
Greta trinkt zu viel, hat früh ihren Vater verloren, sucht ihren Weg und die Liebe, ist klug und kann oft wenig damit anfangen. Sie steht sich im Weg, andere stehen ihr im Weg – das nicht ganz leichte Leben einer jungen Frau in kurze Geschichten verpackt.
Manche Geschichten fliegen wie ein Feder daher, einige fühlen sich an wie ein Prince-Song, andere sprühen vor Sarkasmus und Ironie, viele sind hart und vulgär.
Damit komme ich zum „Nein, ich stelle das Buch nicht vor.“ Es ist hart und manchmal schwer auszuhalten. Vor allem, wenn man sich bewusst macht, was die vorangestellten Worte bedeuten: „1. 68 % sind wirklich passiert. 2. 32 % sind es nicht. 3. Ich werde es nie verraten.“
Mögen dir nur die besseren 68 Prozent passiert sein, wünsche ich Anneliese Mackintosh immer wieder still beim Lesen und bin dennoch sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben.
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