Wahrheit wird völlig überbewertet!
Leicht und spritzig, wie ein kühler Sommerwein, der am besten im Garten schmeckt. Die Hitze lässt nach, erfrischende Kühle umschmeichelt den Abend. Es ist noch hell, das Tageswerk ist geschafft, das Vergnügen beginnt. Sie merken schon: Ich habe den Winter satt, den diesjährigen mit all seinen Widrig- und Krankheiten allemal.
Da fiel mir Heike Abidis neues Buch „Wahrheit wird völlig überbewertet“ in die Hände. Einige genussvolle Stunden lang versetzte es mich in diesem vermaledeiten Winter in den wunderbaren Sommerzustand. Den mit dem geschafften Tageswerk, dem kühlen Sommerwein und dem angenehm leichten Vergnügen.
Schuld daran ist die wenig perfekte Hauptfigur Friederike. Zunächst lügt sie aus Versehen und nur ein bisschen. Dann ein bisschen mehr. Und noch ein bisschen mehr. Irgendwann an diesem lauen Sommerabend mitten im Winter wurde sie mir sogar ein bisschen unsympathisch.
Ich fragte mich, wie Friederike da eigentlich je wieder herauskommen wird. Denn, das ist ja die stillschweigende Abmachung zwischen Leserin und unterhaltender Frauenliteratur, es muss gut ausgehen! Sie muss ihn kriegen, den Typen, den Job – um was auch immer es geht. Und ich las weiter, einen sommerlichen Winterabend lang.
Aber ich verrate nichts! Schließlich wünsche ich auch anderen ein Sommervergnügen. Und dafür sorgt Heike Abidi mit ihrem Humor, ihrer spritzigen Sprache und ihren Ideen – prust, Barnabas der Papagei! Dankeschön für den Sommer mitten in diesem gräulichen Winter!
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