Gutes Briefing: So wird’s was
Dass ich über ein gutes Briefing nachdenke, liegt an einer E-Mail: „Frau Görsch, können Sie mir zu diesem Fahrzeug einen Text machen? Ich möchte es in Hannover an Firmen vermieten … Das Fahrzeug spricht für sich.“ Ein Foto war der E-Mail angehängt.
Nun kenne ich diesen Kunden schon länger. Ich weiß, wie er tickt und wen er ansprechen möchte. Trotzdem: Dieses Kennen, eine weitere E-Mail, ein gezielter Link und etwas Recherche waren nötig, damit ich ihm einen schönen Text schreiben konnte. Wie Sie Ihrer Texterin ein wirklich gutes Briefing geben, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Gutes Briefing: Das steht mindestens drin
Geben wir Butter bei die Fische. Diese Angaben stehen in einem guten Briefing:
- Ziel: Was soll erreicht werden? Verkauf, Information, Kundenbindung …?
- Um welches Produkt oder um welche Dienstleistung handelt es sich?
- Welche Inhalte sollen wie kommuniziert werden?
- Wie sieht die Zielgruppe, besser noch die Persona aus?
- Kundenutzen: Was hat die Zielperson von dem Produkt / der Dienstleistung?
- Faktor Zeit: Gibt es eine Deadline? Wenn ja, welche?
- Wer ist der Auftraggeber? Was hebt ihn von der direkten Konkurrenz ab?
- In welchem Medium erscheint der Text? Website, Zeitung, Flyer?
- Sprache: Gibt es „Lieblingswörter“, textliche No-Gos, ein Wording?
Ausführliche Antworten auf diese Fragen sind das absolute Minimum für ein gutes Briefing. Und: Je mehr Material ich habe, um so besser ist es. So schöpfe ich aus dem Vollen, piorisiere gemeinsam mit Ihnen die Kundennutzen und erkenne Potenziale. Vielleicht gibt die Materialfülle statt eines einfachen Mailings ein mehrstufiges Mailing her. Das wäre deutlich wirksamer. Und, und, und.
H2: Ein Briefing hat viele Gesichter
Ob Sie zum Stift greifen oder mir eine E-Mail schreiben, ist im Grunde egal – entscheiden Sie, wie Sie sich am besten Gedanken machen. Natürlich ist es auch möglich, dass wir telefonieren oder uns treffen. Dann schreibe ich mit. Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass es besser ist, wenn Sie sich selbst (am besten schriftlich) Gedanken gemacht haben. Gern schicke ich Ihnen auch meine jeweils angepasste Frageliste.
Ein gutes Briefing bedeutet für Sie zunächst einmal: Arbeit. Allerdings bringt es allen Seiten nur Vorteile. Es erleichtert die Kommunikation, vereinfacht das Texten, spart so Zeit und damit Geld und lässt Ihre Texte punktgenauer werden. Vielleicht gewinnen Sie auch durch das Nachdenken über Ihr Unternehmen und Ihre Produkte oder Dienstleistungen neue Erkenntnisse.
Ein gutes Briefing kann auch eine Zeichnung sein. Soll ich Ihnen mein liebstes Briefing zeigen?
So schön, oder? Ania ist eine Netzwerkkollegin, die Sie für Grafik, Design und Sketchnotes buchen können. Danke, Ania, dass ich dein Briefing für diesen Beitrag verwenden darf.
Nach dem Briefing ist vor dem Re-Briefing
Sie kennen sicherlich die Stille Post. Sie sagen „super Text“, ich verstehe „Butter jetzt“ – was für den zu erstellenden Text natürlich einen Unterschied macht. Deshalb folgt auf das Briefing das Re-Briefing. Das kann so aussehen:
Herzlichen Dank für unser Gespräch und unsere Kommunikation per E-Mail. Ich fasse zusammen: Sie möchten für … Habe ich alles richtig verstanden? Möchten Sie etwas korrigieren oder ergänzen?
Ein gutes Briefing und ein gutes Re-Briefing sind für alle Beteiligten eine wunderbare Arbeitsgrundlage. Es lohnt sich, Zeit in diese Arbeitsphase zu stecken.
Was geben Sie Ihrer Texterin oder Ihrem Texter noch mit auf den Weg? Was habe ich vergessen? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.
Ach, du warst das, die Anias tolle Karte betextet hat! Die hat mir so gut gefallen, dass ich sie aufgehoben habe, das tue ich bei Weihnachtskarten sonst nicht.
Danke, liebe Katja, das freut mich sehr! <3