Content-Marketing: (k)eine Frage des Geldes?
Content-Marketing ist in aller Munde, und ich freue mich, dass ich für dieses Thema einen Gastautor aus meinem Netzwerk gewinnen konnte. Schahram Poursoudmand blickt in seinem zweiteiligen Beitrag zurück und vor und auf Content-Marketing – viel Vergnügen dabei!
Traditionelle Werbung als alleinstehendes Marketinginstrument reicht schon lange nicht mehr aus um Produkte, Dienstleistungen und Marken zu bewerben. Digitales Marketing setzt auf den Verbund aus Paid Media, SEO, Social Media, Performance-, Brand- und E-Mail-Marketing. Dabei wird zunehmend auf Präsenz gesetzt.
Content-Marketing ist ein Buzzword, gleichzeitig ein alter Begriff, der bereits im 19. Jahrhundert als Marketinginstrument kreiert und eingesetzt wurde, um (potenziellen) Kunden Informationen mit einem Mehrwert anzubieten. Hintergründig ging es nicht um den direkten Verkauf an sich, sondern um beratende Informationen, die Nutzen, Vorteile und Möglichkeiten aufweisen und damit Interesse, Aufmerksamkeit und Bedeutung bewirken sollten. Ziel dieser Strategie war eine Stärkung der Marke und Kundenbindung, die letztlich auch Absatz und Profit förderte. Die Adressaten fühlten sich nicht von Werbung bedrängt, sondern positiv wahrgenommen.
„Hirnlego“ versus X-Media & Q-Content-Marketing
Content-Marketing im 21. Jahrhundert setzt ebenfalls auf Informationen mit Mehrwert. Nur ist heute eine crossmediale Vermarktung in einem kanalübergreifenden Kommunikationsmix notwendig, um aufgrund des „Information Overload“ in den digitalen Medien bei der werberelevanten Zielgruppe präsent zu sein und wahrgenommen zu werden. Durch die Vielfalt und Quantität der eingehenden Informationen und Sinnesreize sinkt die Aufmerksamkeit der Informationsempfänger. Um das Interesse und die Beachtung nicht zu verlieren, müssen für den Nutzer und Konsumenten immer neue Anreize in immer kürzeren Intervallen folgen. Wer kein Interesse an „Hirnlego“ hat, trennt hier die digitale Spreu vom Weizen.
Quality-Content-Marketing ist also komplexer und somit für die Unternehmen teurer in der Produktion geworden. Regelmäßig qualitativ hochwertige Inhalte zu erzeugen, die relevant, beratend, informativ, emotional und unterhaltsam sind, benötigen höhere Budgets, ausgeprägte Kreativität, Mut für Neues sowie Ausdauer und Sachverständnis. Hin und wieder ein Foto auf Instagram zu posten oder einen 40-Wörter-Text auf Facebook zu veröffentlichen, ist irrelevant und wird mittel- und langfristig ohne positive Wirkung bleiben.
Für ein Unternehmen ist es demnach wichtig zu erkennen, dass eine breite und vor allem definierte, dabei individuelle Kommunikations- und Interaktionsstrategie wichtiger denn je ist. Qualitativ hochwertige Content-Marketing-Inhalte (Text, Video, Film, Foto, Grafik, Newsletter, Events) müssen Ebenen übergreifend strategisch geplant, analysiert, ausgeführt, veröffentlicht, beworben und verifiziert werden, um die Erwartungen der Zielgruppe zu erfüllen.
Cold Content versus Creativity
Kurzfristig gedachte Content-Marketing-Aktionen, wertlose Inhalte und Pseudo-Strategien (Cold Content) können diese Kriterien nicht erfüllen. Heute ist Kommunikation und Bindung in der Online-Positionierung transparenter und ein hochinformativer, zugleich kreativer Auftritt der Unternehmen erforderlich, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Suchmaschinen wie Google bewerten relevante Inhalte mit einem Mehrwert für den Nutzer als vertrauensvoll und honorieren den qualitativen, wertigen und nachhaltigen Content. Das führt zu einem höheren Ranking in den Suchergebnissen, einem steigenden Besucher-Traffic auf der Website und einer Reichweitenerhöhung der Werbung. Somit steigt der Marktwert im Wettbewerb, der Brand gewinnt an Publicity, das Image wird gefördert und die Reputation und Kundenbindung werden gestärkt. Neue Umsatzkanäle können geschaffen und bestehende optimiert werden.
Gegen das Vergessen …
Nur durch kreative Ideen mit schlüssigen Konzepten, qualitativen Inhalten und glaubhaften Botschaften können Zielgruppen angesprochen und an die Hand genommen werden – die sie dann auch nicht so schnell loslassen.
Lesen Sie im nächsten Beitrag, wie cold Content zu warm Content wird …
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