Der Bus von Rosa Parks
1955 stand die Näherin Rosa Parks im Bus für einen Weißen NICHT auf – der Rest ist Geschichte. Doch gerade für Kinder ist diese Geschichte recht unvorstellbar und wenig begreifbar. Der Autor Fabrizio Silei hat gemeinsam mit dem Illustrator Maurizio A. C. Quarello ein Buch daraus gemacht: „Der Bus von Rosa Parks“ erschien 2011 im Verlagshaus Jacoby & Stuart GmbH, Berlin.
In meinem Bücherregal steht dieses Buch seit einiger Zeit, weil ich es meinen Kindern zum Lesen geben möchte. Immer wieder ziehe ich es aus dem Regal und stocke dann. Denn: „Es ist die grausamste Geschichte, die Ben je gehört hat.“ Nein, das ist noch nicht die Geschichte von Rosa Parks. Das ist die Geschichte von Geremy mit dem Glasauge und dem steifen Bein.
Bens Opa kannte Rosa
Wie kann man Kindern Rassentrennung erklären oder zumindest verständlich machen? Indem man ihnen Geschichte mit einem Kunstgriff nahebringt: Bens Opa saß nämlich an jenem Tag im Bus neben Rosa Parks. Allerdings:
Und obgleich ich im Bus saß, habe ich ihn eigentlich verpasst. Denn ich habe an der Geschichte keinen Anteil gehabt. Ja, ich habe Rosa einsteigen sehen und sogar noch versucht, sie von ihrem Widerstand abzubringen.
Später dann, als Rosas Geschichte erzählt ist, Opa Ben gesagt hat, was er sagen wollte und die beiden zusammen ein Eis essen, liegt eine Zeitung auf dem Tisch, auf dessen Titelseite ein schwarzer Präsident abgebildet ist.
Das Buch, so die Umschlagseite, ist eine „kindgerechte Lektion in Zivilcourage mit großartigen Bildern im Stil des amerikanischen Realismus.“ Stimmt, es sind schöne Bilder, die Geschichte ist gut gemacht. Ich möchte nur „kindgerecht“ durch „jugendgerecht“ ersetzen. Denn Geremy hatte das Pech, den Koffer eines Mitgliedes des Ku-Klux-Klan zu tragen. Der „Der Bus von Rosa Parks“ – mein Buch des Monats Juni.
Hallo Andrea, danke für die schöne Empfehlung. Das wird die erste Urlaubslektüre für unsere Kinder :). Ich hab’s direkt beim Buchladen bestellt.
Sehr gerne, liebe Stefanie.