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Bücherstapel mit unter anderem dem Buch des Monats: "66 Tage. Eine Reise durch die Geschichte Hannovers".

„Sieh mich an“ von Mareike Krügel

21. August 2018/0 Kommentare/in Buchtipp /von A. Görsch

Urlaubslektüre, die zweite: Sehr berührt hat mich das Buch „Sieh mich an“ von Mareike Krügel. Dieser Roman ist letztes Jahr bei Piper erschienen und inzwischen auch für 11 Euro als Taschenbuch erhältlich. „Sieh mich an“ ist mein Buch des Monats August, ich stelle es Ihnen hier vor.

Bücherstapel mit unter anderem dem Buch des Monats: "66 Tage. Eine Reise durch die Geschichte Hannovers".

Heute: „Sieh mich an“ von Mareike Krügel

Es geht in diesem Roman um den ganz normalen Wahnsinn in einem nicht ganz normalen Familienleben. Oder darum, wie man als Mutter überlebt. Wie man überhaupt überlebt. Oder um die Frage, wie weit wir Frauen auf dem Weg der Emanzipation gekommen sind – oder auch nicht. Letztlich geht es um die Frage, was wirklich wichtig im Leben ist.

Einblicke in „Sieh mich an“

Die Geschichte beginnt an einem Freitagmittag, das sind die ersten Sätze des Buches (Seite 7):

Ich will nicht sterben, und ich will auch nicht durch diese Tür gehen. Schultüren sind der Eingang zur Hölle. Aber es hilft nichts, meine Tochter braucht mich.

Katharinas Tochter Helli „hat irgendein magisches Blutgefäß in ihrer Nase, das auf kräftiges Anstupsen reagiert. Wenn sie sich in der Schule langweilt, drückt sie dort herum, bis das Blut strömt. Und es strömt tatsächlich …“ (Seite 13).

Bereits im ersten Satz zeichnet sich die Stärke dieses Buches ab: das beiläufige Vermischen der Ebenen. Denn sterben und durch die Schultür gehen zu müssen, sind zwei paar Stiefel. Alltägliche Dinge tut man eben, auch wenn man sie manchmal nicht gerne tut. Sterben hingegen … Mit diesem Kunstgriff weiß man direkt, dass die Alltagssituation der Hauptfigur Katharina eine weitere und wahrscheinlich dramatische Dynamik bekommen wird.

Humorvolles Nebenbeierzählen

Sehr gefiel mir auch, dass manches wie nebenbei erzählt wird – so können eigene Gedanken und Bilder entstehen. Wie etwa, wenn Katharina von ihren Nachbarn Heinz und Theo erzählt (Seite 44):

Heinz hieß Franziska und wohnte auch damals schon hier. Sein Mann verließ ihn und nahm den gemeinsamen Sohn mit, und Franziska blieb in ihrem Haus und verwandelte sich nach und nach in Heinz. Irgendwann brachte Heinz Theo mit …

Theo war vorher Susanne und ist nun so sehr bemüht, ein echter Mann zu sein, dass er den Aufsitzrasenmäher austrickst. Was leider Folgen hat. Doch glücklicherweise findet sich alles wieder. Manches allerdings findet sich etwas zu spät wieder.

Findet sich auch das Glück der Familie wieder? Das Glück, das ganz wesentlich auch an Costas hängt, dem Ehemann und Vater, der unter der Woche in Berlin lebt und arbeitet?

In vielen Rückblicken erzählt Katharina ihre Geschichte, holt weit aus, erinnert sich, sinniert über sich, das Leben und schreibt nebenbei eine ihrer vielen Listen, um ihr chaotisches Leben zu strukturieren. Meine Lieblingsliste von ihr lautet: „Gegenstände, die ich verbrennen sollte, bevor ich in die Ostsee gehe“ (Seite 112). Die vielen Rückblicke lassen einen fast vergessen, dass die erzählte Zeit im Buch sehr langsam voranschreitet. Als sich Katharina mit zwei Männern in Richtung Berlin aufmacht, um endlich zu sprechen, ist nur ein Tag vergangen.

Fazit: Die Ich-Erzählerin Katharina breitet an einem Tag nahezu ihre ganze Lebensgeschichte aus. Oft heiter und slapstickartig komisch, manchmal traurig und melancholisch. Die Themen, die in „Sieh mich an“ von Mareike Krügel verhandelt werden, sind auch ernst und reichen von Verlust, Krankheit bis hin zum Tod. Dass dieses Buch dennoch stellenweise wunderbar leicht daherkommt, hat mit der gestochen scharfen und manchmal überaus witzigen Sprache Krügels zu tun. Sie merken schon, ich mochte dieses Buch sehr gerne, würde es aber nicht Menschen empfehlen, die gerade mit Diagnosen oder Krankheiten hantieren.

Schlagworte: Buchtipp, Roman
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