„Ich bin Malala“
„Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft“. Das Buch mit dem vielsagenden Untertitel ist mein Buch des Monats Oktober.
Das Attentat der Taliban 2012 auf die damals 15-jährige Malala rückte sie schlagartig auch in das Licht der westlichen Welt. In ihrer Heimat Pakistan war Malala wegen ihres Engagements für Bildung für alle Kinder schon bekannt. Nach ihrer Genesung setzt sie es nun mit noch größerer Aufmerksamkeit fort, denn: „Die Taliban hatten aus meinem Engagement ungewollt eine weltweite Kampagne gemacht.“
Hier greife ich vor. Das Buch ist in fünf Teile gegliedert und beginnt im Pakistan „Vor den Taliban“. Geschichte und Traditionen des Landes werden vermittelt. Dadurch ist das Buch zunächst etwas behäbig. Doch natürlich ist dieser Hintergrund hilfreich. So kann ich die Geschehnisse einordnen und überhaupt erst nachvollziehen. Und je mehr ich erfahre, umso informativer (und spannender) wird das Buch. Schließlich lande ich im dritten Teil: „Drei Mädchen, drei Kugeln“. Und ab diesem Zeitpunkt lege ich das Buch kaum noch aus der Hand. Mein Zitat stammt aus dem vierten Teil „Zwischen Leben und Tod“:
Später erzählte jemand, ich hätte gelächelt. Doch für meinen Vater war es kein Lächeln, sondern ein kleiner, schöner Moment, weil er ahnte, dass er mich nicht für immer verloren hatte. … Er hatte immer gedacht, wenn die Taliban es auf jemanden abgesehen hatten, dann auf ihn und nicht auf mich. Er sagte, er fühlte sich wie vom Blitz getroffen. „Sie wollten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, meinte er später. „Töte Malala, dann schweigt ihr Vater für immer.“
Wir wissen, wie das Buch weitergeht, der „Plot“ ist bekannt, trotzdem: unbedingt lesen!
Die Formalitäten: Die frisch gekürte Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai hat das Buch gemeinsam mit der Journalistin und Autorin Christina Lamb geschrieben. Es ist 2014 als (vollständiges und erweitertes) Taschenbuch im Knaur Verlag erschienen und beinhaltet ein Glossar, eine Zeittafel und Malalas Rede vor den Vereinten Nationen im Juli 2013: „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.“
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