Schiefes Bild
Fehler in Texten gibt es zuhauf. Kein Wunder, wir alle sind Menschen und machen einfach ab und an Fehler. Oder, um Sie mit einer Redewendung auf diesen Beitrag einzustimmen: Wo gehobelt wird, fallen Späne.
Die meisten Fehler ärgern mich sehr, viele halte ich für vermeidbar, einige wenige Fehler mag ich aber ein bisschen (solange sie mir nicht passieren). Dazu gehört das schiefe Bild.
Schiefes Bild – was ist das?
In der Sprache entsteht ein schiefes Bild, wenn zwei Redewendungen miteinander vermischt werden. In meinem Fundstück wird die Katze im Dorf gelassen – da gehört sie vielleicht in ihrem echten Leben hin, sprachlich jedoch nicht.
Die beiden Redewendungen, die hier vermischt wurden, lauten:
- Die Kirche im Dorf lassen.
- Die Katze aus dem Sack lassen.
Komisch, aber nicht korrekt
Die Tücke eines schiefen Bildes liegt darin, dass es auf den ersten Blick richtig erscheint. Beim schnellen Lesen oder Hören fällt es uns nicht unbedingt auf. Manchmal beschleicht uns ein kleines Unbehagen, wir wissen aber nicht genau, warum. Oftmals erkennen wir erst auf den zweiten Blick, was nicht stimmt. Dann sorgt das schiefe Bild meist für ein Losprusten – deshalb mag ich es auch (und zünde demnächst trotzdem mal wieder ein Kerzlein an, damit mir ein schiefes Bild bitte auch immer auffallen möge).
Zu guter Letzt habe ich zwei Tipps für Sie:
- Wenn Sie eine Redewendung verwenden, denken Sie kurz noch einmal darüber nach, ob sie tatsächlich stimmt. Möchten Sie die Katze wirklich nicht im Sack kaufen, sie lieber aus dem Sack lassen oder war doch die Kirche gemeint? Nicht, dass ihr schöner Text für die Katz ist – das wäre schade!
- Sollten Sie sich bei einer Redewendung unsicher sein, empfehle ich Ihnen den Duden 11 („Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten“) oder die Website: http://www.redensarten-index.de/.
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