ist die große Schwester des Werbebriefs. Es will unbedingt auffallen. „Mach mich auf!“, ruft es schon vom Umschlag aus der Leserin oder dem Leser zu. „Du kannst etwas gewinnen, du bekommst etwas günstiger!“ So weiß man beim Mailing sofort, woran man ist: Es möchte vielleicht informieren, sicherlich aber verkaufen.
Fühlen Sie sich angesprochen?

Beim ersten Mailing fühle ich mich angesprochen: Kein Wunder, mein Name steht darauf. Diesen Umschlag würde ich öffnen (die Namensnennung ist kein Garant fürs Öffnen des Briefes, hilft aber dabei). Das zweite Anschreiben ist allgemeiner gehalten, verzichtet zudem auf weitere Information. Deshalb hat es dieser Umschlag schwerer.
Tipps für Ihr Mailing
Damit ein Mailing geöffnet wird, muss es so gestaltet sein, dass sich der Adressat oder die Adressatin angesprochen fühlt. Das funktioniert über verschiedene Wege:
- Im besten Fall haben Sie eine Adresse, dürfen diese verwenden und lassen den Lesenden direkt wissen, worum es geht.
- Falls Sie sich allgemeiner halten müssen, versuchen Sie bitte dennoch kreativ in Ihrer Ansprache zu sein.
- Sie erhöhen den Leseanreiz, wenn Sie bereits auf dem Umschlag über einen Kundennutzen informieren.
Zugegeben, DIE ZEIT hat es da einfacher. Sie hat meine Adresse und kann mir direkt etwas anbieten: 5 x DIE ZEIT für 5 €.
Schwerer hat es das Küchenstudio, das wahllos „alle Kücheninteressierten in der Region“ anspricht. Das ist sehr allgemein gehalten: Was sind Kücheninteressierte, um welche Region handelt es sich? Damit dieses Mailing geöffnet wird, kann der Anreiz in der Adressgestaltung verstärkt werden:
- An alle Kücheninteressierten in und um Hannover
- Für alle Neue-Küchen-Wünscher/-innen in und um Hannover
- An alle Küchen-Tester/-innen in und um Hannover
- Möchten Sie eine Küche testen und viel Geld sparen?
- Küche testen und Geld sparen!
Als ich den Umschlag öffne und das Anschreiben lese, erfahre ich, dass „45 Küchen-Tester“ (bitte unbedingt auch die weibliche Form verwenden) gesucht werden. Diese ersten 45 Tester/-innen bekommen unter bestimmten Bedingungen eine Küche zum halben Preis. Na, das wäre doch eine Information für den Umschlag gewesen! Denn mit einem solchen Hinweis hätte ich diesen Umschlag auf jeden Fall geöffnet (so habe ich es nur für diesen Beitrag getan).
Hand in Hand: Grafik und Text
Je früher Texter*in und Grafiker*in zusammenkommen, desto besser sind Arbeitsfluss und Ergebnis.
Ein Mailing ist oft auch Teil einer Kampagne, die auf den Wiedererkennungseffekt setzt. Deshalb müssen Aussehen und Tonfall des Mailings zum Unternehmen und zur Kampagne passen.
Zusammengefasst: Ein Mailing ist …
… eine gestaltete Werbedrucksache und kann bestehen aus:
- dem Werbebrief
- einem Prospekt
- Preislisten
- einer Bestellkarte oder einem Antwortfax
- vielleicht einem Gutschein oder einem kleinen Give-away …
Wohlgemerkt: kann. Denn nicht immer sind alle Teile enthalten. Das Mailing des Küchenstudios bestand nur aus einem gestalteten Brief. Im Umschlag der ZEIT befanden sich das Anschreiben, ein Fragebogen und ein Rückumschlag.
Auch ein Mailing braucht tolle Texte
Natürlich gilt auch beim Mailing, was grundsätzlich gilt: Es muss gut getextet sein. Achten Sie deshalb beim Mailing auf folgende Punkte:
- Definieren Sie Ihre Zielgruppe, Ihre Persona
- In welchem Tonfall möchten Sie Ihre Zielgruppe ansprechen?
- Achten Sie auf eine verständliche Sprache
- Stellen Sie den Kundennutzen heraus
- Ideal: Ziehen Sie den Leser oder die Leserin in den Text
- Bestens: Veranlassen Sie ihn oder sie frei nach AIDA zu einer „Aktion“
Haben Sie Lust bekommen, ein Mailing zu versenden? Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Falls Sie dafür ansprechende Texte benötigen, melden Sie sich bei mir: info at wortladen.com.
Sie möchten mehr Tipps von mir bekommen? Auf meiner Homepage können Sie meinen Newsletter abonnieren.